Montag, 20. Oktober 2008

Zuviel




Zu viele Menschen, zu viele Meinungen.

Zu viel Ignoranz, seine eigene Ansicht oben sehen.

Keine ernst gemeinte Sorge, die einem wirklich helfen soll.

Sinnleeres Geschwätz, um ein Schweigen zu vermeiden.

Nirgendwo herrscht noch Tiefgang.

Tiefgründige, hinterfragende Personen sind gegangen.

Die Menschen sind fett in Geist und Gestalt.

Erkennst Du das Spiel ?

Du wirst nicht gefragt, ob Du mitspielen willst.

Du spielst.

Spielst mit nicht echten Gefühlen und Gedanken.

Die Lüge belügt die Lüge.

Dieser Schleier umgibt unser Dasein, unsere Existenz.

Der Verrückte durchschaut, spielt nicht mit und hat den Status eines Hofnarren.

Er ist lustig.

Aber er ist ja auch so schwierig und kompliziert.

Ihr könnt aus eurer eigenen Verstrickung keinen klaren Satz mehr verstehen, weil euer Spiel solche Sätze nicht richtig reflektiert und

euch verletzt.

Ihr seid stark im Alltag, aber so schwach in der Situation.

So schwach.


Wilbur

(01.12.2001 - Schon etwas älter)

Freitag, 17. Oktober 2008

Tiefgang

Ich vermisse Tiefgang heutzutage. Mein Bild der Gesellschaft stellt sich dar als spiegelglatte Oberfläche. Ein vor-sich-hin-leben der Menschen, jeder gefangen in seinem Alltagstrott. Sicher, ohne feste Abläufe wäre ein Leben zu chaotisch, zu schwer um es leicht zu leben. Aber hinterfragen, kritisieren, kommentieren oder protestieren tun doch die wenigsten. Im privaten Umfeld oder als Gesellschaft im allgemeinen sind die Kanten oft glatt und abgenutzt. Kein Reibungspunkt, kein Knistern. Aber auch nicht alles in Butter! Sondern ein "sich abfinden" mit der Situation. Das ist bedauernswert aber auch kein Wunder bei der Berieselung heutzutage. Jeder bekommt im TV jemanden präsentiert, dem es noch beschissener geht als einem selbst. So fühlt man sich gleich besser und eigentlich ist ja alles auch gar nicht so schlimm. So wird jeder Protestgedanke und Wille im Keim erstickt. Hätten die Leute mehr Zeit und Gelegenheit sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen, fernab von jeglicher Vernebelung durch TV oder Radio, so könnte man mit Sicherheit einiges an Protesten mehr erleben als es jetzt der Fall ist. Und die, die ganz unten sind? Jene, denen man niemanden mehr präsentieren kann, der noch beschissener dran ist flüchten sich dankenswerter Weise oft in Alkohol, sind obdachlos und hatten natürlich noch nie eine Lobby. Also hübsch weiter bei Klingelton- und Unterschichten-TV, Playstation und Bildzeitung.
Waren z.B. frühere Generationen noch politisch, so kann man davon heute kaum noch reden. In Zeiten von Bachelor, Bars und BMW an der Uni scheinen viele Studenten mundtot. Wo ist der studentische Widerstand geblieben? Klar, Demos gegen die Studiengebühren gab es. Aber wann und wo wurde das letzte Mal gegen einen eher allgemeinen gesellschaftlichen Mißstand protestiert? Vor allem in der Anzahl an Studenten wie es mal der Fall war. Das soll kein Vorwurf sein, schließlich kann jeder Bürger protestieren, nicht nur Studenten. Aber vom Rest erwartet man es eh nich mehr. Die Studenten aber waren lange Zeit die Aufpasser, die "den Politikern auf die Finger Gucker".

Das scheint sich zumindest in gewissem Maße geändert zu haben.


Wilbur

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Wen ich gerne kennenlernen würde


Mich interessiert die Geschichte der RAF und die ihrer Mitglieder. Als Kind habe ich das Ganze noch etwas am Rande mitbekommen aber den richtigen Durchblick hatte ich nie. Ein paar Namen waren mir geläufig aber ob erste, zweite oder dritte Generation, wann wo welcher Anschlag passiet war, wusste ich bislang nicht. Nach einiger Zeit mit der Nase in Büchern und dem Kopf vor dem PC habe ich einen gewissen Überblick gewonnen.
In den Anfängen (Ende der 60er Jahre) war es eine krasse Zeit in Deutschland und ich kann heute den Widerstand der Studenten gegen die eingefahrenen Strukturen der Gesellschaft und des Staates gut verstehen. Wie jeder heute weiß, ist im weiteren Verlauf die Sache eskaliert und es gab viele Tote, von denen sicherlich jeder zu viel war.

Ich würde trotzdem unheimlich gerne Brigitte Mohnhaupt treffen und mich mit ihr unterhalten wollen. Sie war/ist (?) Hardlinerin. Keine derer, die aufgegeben hatten und einen Deal mit dem Bundesinnenminister wollten. So falsch das alles für viele auch sein mag, solche Menschen faszinieren mich. Die Entschlossenen, die Konsequenten, die Idealisten, die Fanatiker. Abgesehen davon, dass ich sie wohl nie finden würde, ist mir bekannt, dass sie keine Interviews geben und auch nicht in der Öffentlichkeit auftreten will. Daher ist mein Wunsch natürlich Illusion. Dennoch denke ich oft an ein Gespräch mit ihr.

Unabhängig von allen Urteilen und Vorurteilen gegen sie, finde ich, dass sie eine äußerst attraktive, hübsche Frau war. Aus heutiger Zeit findet sich leider kein Foto. Sie ist jetzt Ende 50.


Wilbur

Es ist Herbst













Als erstes sie einmal gesagt, dass ich den Herbst liebe. Ich bin ein Herbstkind und jedes Mal, wenn die Blätter sich verfärben, komme ich in eine ganz komische, melancholische aber auch schöne Stimmung. Der Herbst riecht gut, der Herbst schmeckt gut. Und er weckt in mir den Drang, poetisch und nachdenklich zu werden.

Der Herbst ist mein Zuhause.


Wilbur
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